Oranienbaum(Sachsen-Anhalt)
Ist schon deshalb eine Reise wert, weil es u. a. ein Ensemble aus Schloss, Park und Stadt hat, welches in Deutschland einen einmaligen barocken Gesamtkomplex darstellt.
Etwa 21 km von uns entfernt bildete ein Gletscher beim Abtauen vor über 200000 Jahren ein über 10 km breites Tal. Dies wird das sogenannte Breslau-Magdeburg-Bremer Urstromtal genannt, in dem die Elbe von Wittenberg bis Magdeburg verläuft.
Eine Ortschaft wurde erstmals 1179 unter dem Namen Nischwitz erwähnt. 1673 erhielt Oranienbaum seinen jetzigen Namen, benannt nach dem Fürstengeschlecht der Henriette Katharina von Nassau – Oranien. Sie wurde 1659 mit Johann Georg II. von Anhalt-Dessau vermählt. Henriette Katharina beauftragte im Jahr 1683 den holländischen Baumeister Cornelius Ryckwaert mit dem Bau eines repräsentativen Sommersitzes in Oranienbaum, welches im Jahr 1708 /09 fertiggestellt wurde.. Außerdem verhalf sie dem Ort zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung. So ließ die Fürstin im Jahr 1669 eine Glashütte errichten und 1693 ein Brauhaus. Ebenfalls wurde mit dem Tabakanbau und der Tabakverarbeitung begonnen.
Mitten auf dem quadratischen Marktplatz steht eine Sandsteinvase mit schmiedeeisernem Orangenbaum. Diese symbolisiert das Wappen der Oranier. Die Stadt Oranienbaum expandierte ab dem Zeitpunkt ihrer Gründung sehr rasch. Sie entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit über den geplanten barocken Stadtgrundriss hinaus. Die evangelische Stadtkirche (1712) und die angrenzende Bebauung stellten die erste südliche Stadterweiterung dar.
1900 wurde Oranienbaum zum Luftkurort erklärt.
Eine große Seenlandschaft umrahmt die gesamte Gegend, so z. B. der Rehsener-, der Dobritz- oder Schönitzer See.